Teil 1 wurde noch durch Fotos ergänzt!

 

Dolomite Camp, Etosha, Freitag 10. Februar 2023

 

Der gestrige Tag in Palmwag war unspektakulär. Ruhetag. Die Tiere sind wegen der anhaltenden Trockenheit abgewandert, das Wasser reicht nicht, um ein Wasserloch zu unterhalten. Und durch die Trockenheit ist auch nicht genügend Grün als Futter da. 

 

Bei der Weiterfahrt heute üben wir uns in neuer Bescheidenheit und fahren 60 bis 70 km/h, das schont die Reifen. Wir halten öfter an, um die Landschaft zu geniessen. Die Schotterstrasse schlängelt sich durch ein endloses Meer spärlich bewachsener Berge, oft oben abgeflacht wie der Tafelberg in Kapstadt. Wir fahren über den Grootbergpass und merken uns die Lodge ganz oben, da könnten wir ja mal Station machen. Vereinzelte kleine Siedlungen, weder in Karte noch in Navi verzeichnet. Aber mit Dorfladen. Vor einem winkt eine Schwarze am Wegesrand. Sie hat ihre schweren Einkäufe gemacht und sucht eine Mitfahrgelegenheit nach Hause. Wohin bekommen wir nicht raus, sie spricht nur ihre Stammessprache. Nach 20 Kilometern bedeutet sie uns anzuhalten, etwas abseits stehen ein paar Hütten, hier wohnt sie. Fröhliche, gestikulierende Verabschiedung. In Kamanjiab gibt's Supermarkt, Tankstelle, ATM und freundliche, hilfsbereite Menschen. Wir versorgen uns und fahren weiter zum Galton Gate, Etosha Park. 

 

Hier läuft die Anmeldung bei der Polizei und im Gebäude gegenüber Anmeldung und Entrichtung der Parkgebühr in Papierform. Obwohl wir alle Angaben schon bei der Reservierung über Internet gemacht haben. Die Papierabwicklung sichert Arbeitsplätze, ist aber auch alternativlos, denn wir werden bald merken, dass das Internet hier sehr schwach ist und öfter ganz ausfällt. 

 

 

Angekommen. 36 Grad. Warten auf den Land Cruiser, der uns auf den Felsen hochbringt. Und oben dann eine einmalige Aussicht über die flache Etosha Pfanne. Bungalow teilweise gemauert, teilweise mit Zeltplanen. Schnell alles öffnen, dann kommt der Wind rein und kühlt. Auf dem Weg zum Restaurant, hoch und runter, ein ganzes Stück lang, kommt der Körper in Bewegung. 

Dolomite Camp, Etosha, Sonnabend 11. Februar 2023

 

Der Plan war 6.00 Uhr aufstehen, tatsächlich wurde es dann 7.30 Uhr. Bloss kein Stress. Dafür melden wir uns für morgen zum Morning Drive an, heute Nachmittag wollen wir mal selbst durch die Gegend fahren. bis 19.00 Uhr sollen wir zurück sein, dann gehen nur noch geführte Touren raus.

 

Wir fahren nachmittags an umliegende Wasserlöcher, sehen Antilopen, Zebras, Schakale. Erst oben, von unserem Bungalow auf dem Dolomiten Felsen sehen wir Herden von Gnus, Zebras, Antilopen und eine Gruppe von Giraffen zum Wasserloch ziehen. 

 

Auf dem Weg bergauf, bergab zum Restaurant schwirren uns lästige, agressive Fliegen um den Kopf und versuchen in Ohr und Nase einzudringen, wenn man sie nicht sofort wegscheucht. Eine ärgerliche Erfahrung, die uns all die Tage hier begleiten wird. Warum nur auf den Wegen hier oben auf dem Felsen? Wir vermuten einen Zusammenhang mit den geruchsfreien Tonnen zur Abwasseraufbereitung, die einen Überlauf haben und unter jedem Bungalow stehen. Na wenigstens kommen die Fliegen nicht in den Bungalow und in das Restaurant.  

Dolomite Camp, Etosha, Sonntag 12. Februar 2023

 

Die Nacht über hatten wir Sturm. Da bleiben die Tiere lieber in der Deckung. Aber wir hatten den morning drive angemeldet und Mac fuhr pünktlich 6.00 Uhr mit uns los. Auf dem offenen Toyota, bekleidet mit Hemd, Pullover, Windbreaker und Poncho: immer noch eisig kalt! Die Sonne kommt 6.30 Uhr hoch, das lässt auf bessere Temperaturen hoffen.  Am Hang unserer Dolomiten kraxeln auf halber Höhe Giraffen herum, dort wächst exklusiv eine Baumart, deren Blätter Giraffen äußerst schmackhaft finden. Überall Oryx und Kudus, beide wunderschön. Gnus und Zebras mit Jungen. Sekretärvögel kratzen im Boden und bücken sich elegant nach freigelegten Schnecken. 

 

Wir erfahren, dass speziell im Westen Namibias auch Zebra Fleisch auf den Tisch kommt. Soll bei der Zubereitung streng riechen, aber sehr gut schmecken. Auch Giraffen Fleisch soll gut schmecken. Beides haben wir noch auf keiner Speisekarte gefunden. 

 

Am Nachmittag fahren wir auf eigene Faust noch einmal raus, Richtung Elefantrus Camp. Das Camp hat einen toll gelegenen Aussichtsturm, direkt am Wasserloch. Das ist voller Wasserschildkröten. Insgesamt macht das Camp einen sehr vernachlässigten Eindruck. Ist übrigens nur für Camper. Auf dem Rückweg am späten Nachmittag halten wir am Okawao Wasserloch. Dort bleiben wir lange stehen und beobachten fasziniert, siehe unten!   

Klares Verkehrszeichen: Achtung Schlagloch!

Dolomite Camp, Etosha, Montag 13. Februar 2023

 

Blauer Himmel, warm, ein paar Wolken lösen sich schnell auf, dann wie jeden Tag hier 35 Grad, Sonne. Das ist schon toll, hier ganz abgelegen im Nationalpark, besser hoch über einem Nationalpark, wohnen zu können. Die Landschaft strahlt so viel Ruhe aus. Auch die Tiere bewegen sich gemächlich, manchmal gibt's Streit oder Spiele und der Staub wirbelt auf.  

Okahandja Guest House, Dienstag 14. Februar 2023

 

Das war eine lange, schöne Fahrt. Alle 150 Kilometer mal ein Ort. Gleich nach der Ausfahrt aus Etosha, beim Tanken in Kamanjab fallen der Tankwärterin Beschädigungen am gerade gewechselten Reifen auf. Da hatten wir also einen Ersatzreifen, aber einen mit Macken von vornherein. 150 Kilometer sind wir bei "Industry Services" ohnehin von Avis schon zur Reifenreparatur angemeldet, bis dahin haben wir es dann auch geschafft. Nach abermaliger Rücksprache mit Avis wird der neue Reifen aufgezogen und montiert, der alte, beschädigte Ersatzreifen wandert wieder in die Mulde unter der Karosse. Als kleine Überraschung für den nächsten Mieter... 

 

Abends gehen wir im Rhino's essen. In unseren Reiseklamotten. Was für ein Fehler! Um uns herum viele schwarze Mädels aller Altersklassen, aufgestyled, wohlriechend. Da war doch was? Ja! Zum Valentinstag wird die Partnerin groß ausgeführt. Die Geschäfte haben tagelang die Werbetrommel für Valentinstag Geschenke gerührt und heute geht man aus. Nun gut, wir waren dann eben underdressed, haben aber gut gegessen und Windhoek Lager vom Fass getrunken, also ich, Ruth nicht. 

Ein Schweineohr! War lecker!

Windhoek, Mittwoch 15. Februar 2023

 

Aus dem Osten des südlichen Afrikas hören wir was von Regen, sogar sehr viel Regen im Krüger Nationalpark. Wir bleiben weiter südlich und hoffen auf schönes Reisewetter. In Okahandja herrscht stahlender Sonnenschein schon am frühen Morgen, schnell sind 32 Grad erreicht. 

 

Als erstes wird ein Stück von einer Sukkulente vor dem Haus abgesäbelt, die will Ruth in Braunschweig zum Wachsen bringen. 

 

Dann Frühstück beim deutschen Bäcker und anschließend Besuch bei den Holzschnitzern. Ein paar kleine Objekte finden wir schön, die müssen mit. Vom geforderten Ausgangspreis müssen am Ende von ausschweifenden Gesprächen noch so 40 bis 50 % tatsächlich gezahlt werden. Andere Kunden sind 11.00 Uhr noch nicht zu sehen, ist aber auch Nebensaison. 

 

Die Autobahn von Windhouk in unsere Richtung ist fast bis Okahandja fertig, wir fahren entspannt zurück. Avis verlängert den Mietwagen um einen Tag und wir quartieren uns im Windhouk Palm Hotel ein. Die Unterkunft, die wir vor drei Wochen hatten ist ausgebucht. Das Palm ist angenehm, um uns herum nur schwarze Gäste. Wir räumen den Mietwagen aus, packen die Koffer und eine Tasche, die wir bei Avis lassen wollen, bis in drei Wochen, wenn wir zurückfliegen.  

 

Kapstadt, Donnerstag 16. Februar 2023 

 

Die Mietwagenrückgabe bei Avis in Windhoek ist unproblematisch, der Reifenwechsel war ja in einer Vertragswerkstatt und außerdem haben wir Vollkasko ohne Selbstbeteiligung. Eine schwere Tasche mit Dingen, die wir in Südafrika nicht brauchen, können wir bei Avis lassen, bis wir in drei Wochen kurz Zwischenstation in Windhoek machen, auf dem Rückflug nach Deutschland. 

 

Skylink nimmt das mit dem Gepäckgewicht sehr ernst, zwei Kilo zuviel kosten gleich 9 € extra. Der Flug nach Kapstadt ist angenehm und mit 1,5 h kürzer als geplant, kräftiger Rückenwind schiebt. 

 

Der greenmotion Vertreter kommt nach Erinnerung durch uns mit Verspätung an den Flughafen und erlöst uns von den Taxivermittlern, die permanent, aber am Ende doch irgendwie liebenswürdig, über wartende Fluggäste herfallen. Nissan SUV, 44.000 Kilometer, guter Zustand, Benziner, anders, agiler zu fahren als der Toyota. 

 

Die maps.me APP führt uns zuverlässig in das Geschäftsviertel, in die Bree Street zu unserem Air BnB Appartement. Zeitensprung! 36 Stockwerke, großzügiges Foyer, drei Sicherheitsleute, kein Air BnB Vermieter weit und breit.

Unsere Daten haben die Sicherheitsleute im System. Paß vorlegen, das reicht. Dann Fotos von uns beiden für die Gesichtserkennung, damit sich die Schranke öffnet, wenn wir ins Gebäude wollen. Ohne Datenschutzerklärung, ohne Einverständniserklärung. Parkkarte mit QR Code für die Parkhausschranke, die ersten 8 Stockwerke sind Parkplätze. Wir bekommen eine Parkbucht zugeordnet. Vor dem Appartement im 18. Stock ein kleiner Kasten, den wir mit unserem Code öffnen und dort die Türschlüssel vorfinden. Kleiner Balkon mit super Aussicht, drinnen Ausstattung mit allem, was wir brauchen, perfekt! Super moderner Raum mit Küchenzeile. 

Einkaufen bei Spar um die Ecke. Leckeres Abendessen beim Italiener "Balena Blu" gleich nebenan. 

 

Kapstadt, Freitag 17. Februar 2023

 

Für 13.00 Uhr haben wir uns im Groote Schur Krankenhaus zur Führung durch die Originalräume und Operationssäle angemeldet, in denen die erste Herztransplantation tatsächlich stattgefunden hat! Ist schon ein merkwürdiges Gefühl, in den Sälen zu stehen, in denen Medizingeschichte geschrieben wurde.

 

Die Räume und Operationssäle sind heute Museum und befinden sich im Altbau. Die Krankenpflege findet heute im Neubau statt, 1.400 Betten. 

 

Was für ein durchorganisiertes Krankenhaus! Wir zeigen dem ersten Pförtner, noch vor dem Besucherparkplatz unsere Tickets, er fragt den Parkwächter oben am Altbau ob noch Platz ist und wir bekommen die letzte freie Parkbucht direkt vor dem Museumseingang.

Wir sind zwei Stunden zu früh und der Museumsmitarbeiter führt uns in den Hauptgang des Neubaus mit vielen Erinnerungsstücken aus der Krankenhausgeschichte und gut aufbereiteten Schautafeln.

Am Ende die Krankenhauskantine für Studenten, Personal und Besucher. Dort essen wir und beobachten das bunte fröhliche Treiben. Verdammt jung die Menschen, die sich da mit Krankenhausausweisen um den Hals als Mitarbeiter zu erkennen geben. Zu 95 % schwarzes Personal. 

 

Eine Vitrine im Hauptgang zeigt Krankenhausgeschirr aus der Apartheit Zeit: Unterschiedliches Design für (1) Europäer, (2) Nicht Europäer, (3) Muslime, (4) Juden. Damals gab es zwei unterschiedliche Eingänge, einen für Europäer, einen zweiten für den Rest. Die behandelnden Ärzte waren aber dann für alle Bevölkerungsgruppen die gleichen!  

 

Ruth wollte unbedingt den Museumsbesuch und die Führung. Das hat sich gelohnt! Wir werden 1,5 Stunden durch die Original Operationssäle geführt und bekommen viele medizinische und historische Details erläutert. Wir  verstehen, welche vielen Zufälle und Mitwirkende um Prof. Bernard herum (allein zwei weitere stand by Operationsteams) miteinander wirkten, um diese Leistung zu schaffen. Da bleibt einem schon mal der Atem stehen, angesichts der Einzelschicksale, ethischen Fragen, medizintechnischen Herausforderungen. Die damalige Situation wird dabei wieder lebendig. Auch durch zwei kurze Filme mit Originalmaterial aus der Zeit.

Prof. Bernard wurde damals Geltungssucht vorgehalten, aber ganz so doll war die wohl nicht, er hatte kein Aufnahmeteam bei der Operation dabei.  

Kapstadt, Sonnabend 18. Februar 2023

 

Nach kräftigem Wind in der Nacht ist es nahezu windstill, als wir aufwachen. Sonnenschein, blauer Himmel, am Vormittag schnell wieder 27 Grad. 

 

Wir besuchen das "Zeitz Mocca Museum of contempoary art Africa" an der Waterfront.

Zur Zeit läuft die Ausstellung "When we see us", Kunst aus den letzten 100 Jahren Schaffens schwarzer Künstler. Außerdem noch eine Werkstattschau von Igshaan Adams, der tolle, großformatige Webkunst herstellt.

Die Ausstellung afrikanischer zeitgenössischer Kunst ist eindringlich, macht den Kampf um Gleichberechtigung nachvollziehbar, Schautafeln helfen bei der historischen Einordnung. Mystische Hintergrundmusik. Neben Malerei auch Skulpturen, Videoinstallationen, szenische Installationen. Was wir sehen, erleben, fesselt uns so, dass im Nu drei Stunden vergehen.

Auch das Museumsgebäude beeindruckt, ein ehemaliges Getreidesilo, das in seinen Strukturen innen und aussen weitgehend sichtbar geblieben ist. Was für eine Sicht von der Cafeteria oben auf dem Dach über die gesamte Waterfront! 

Witsand, Sonntag 19. Februar 2023

 

Wir fahren bei herrlichem Sonnenschein und 27 Grad Von Kapstadt nach Witsand an den Indischen Ozean. Wieder die Abkürzung über Bredasdorp und Malgas. 60 Kilometer Schotterstraße auf dem letzten Stück bis Malgas. Dort hatten wir bislang zwei Mal die letzte handbetriebene Fähre Süd Afrikas benutzt. Nicht so dieses Mal, jetzt hat eine dieselbetriebene Fähre den Betrieb übernommen.

 

Die hohen Dünen und der lange Sandstrand haben sich nicht verändert. Schwimmen ist ausdrücklich erlaubt. Hier mündet der Breede River, den Bartolomeo Diaz schon 1488 erwähnt. Wir wohnen im Wale Watchers Inn, dem in die Jahre gekommenen wohl ältesten Gästehaus hier. Das Wlan funktioniert nicht; ohne lebt es sich auch gut. Das nächste Mal suchen wir uns eine Unterkunft bei Air BnB. Vom Ort aus können wir kilometerweit am Sandstrand entlanggehen. Bei Flut bleibt uns ein schmaler Streifen, der bei ablaufendem Wasser und bei Ebbe immer breiter wird und an dem viele schöne Muscheln liegen.

 

Um 1850 muß hier mit Schafzucht sehr viel Geld verdient worden sein. Heute sehen wir neben Schafen auch Kühe, Strausse und viel abgeerntetes Getreide. Bei Malgas wird neuerdings Wein angebaut: "Sjinn".

 

Die grosse Attraktion ist das Beobachten der Wale, von Mitte August bis Mitte Oktober. ein breiter Streifen vor der Küste gehört noch zum De Hoop Naturschutzgebiet auf der anderen Seite der Flußmündung und bietet den Walen geschützten Lebensraum. 

 

Witsand, Montag 20. Februar 2023

 

Ab 10 Uhr regent es,Themperaturabsturz auf 15 Grad. Schock! Wir fahren über eine gute Asphalt Straße in 30 Minuten nach Heidelberg. Der dort durchlaufende Duivenhoksriver wurde schon 1689 entdeckt und dort eine Farm angelegt. Dort lebten aus Frankreich geflüchtete Hugenotten. 1855 gründeten dann Mitglieder der holländischen reformierten Kirche den Ort Heidelberg. Viele schön gebaute und nach wie vor gepflegte alte Häuser. Mittagessen im vor 100 Jahren sanierten Heidelberg Hotel, leckeres Essen, wir sind die einzigen Gäste. In den Straßen und den Geschäften sehen wir überwiegend Weiße. 

 

Am späten Nachmittag hört der Regen auf und wir können bei ablaufendem Wasser auf dem weiten Strand an der Flußmündung entlangwandern. 

Hotel Heidelberg

 

Witsand, Dienstag 21. Februar 2023

 

Zweimal täglich wird für 4 bis 5 Stunden der Strom abgeschaltet. Das Wale Watchers Inn hat, im Gegensatz zu vielen anderen Häusern, kein Notstromaggregat. Wir bekommen vom Vermieter zwei Akkulampen.

 

Kein Regen, so um die 25 Grad und im Laufe des Tages müht sich die Sonne durch. Wir fahren in den De Hoop Nationalpark. Ist doch weiter weg, als ich dachte: 1 Stunde Fahrt über Schotterstraßen. Im Park fahren wir durch eine mit Büschen bewachsene hügelige Landschaft. Im Vlei, einem Wasser- und Feuchtgebiet sehen wir nur wenige Vögel. Von den 85 Sorten Wild sehen wir Vogel Strauß, Zebra und Kuhantilopen, Bundböcke. Der Blick von einer der hohen Dünen aus schneeweißem Sand auf das Meer ist sehr schön, aber Begeisterung kommt nicht auf.  Bis 17.00 Uhr müssen wir wieder raus, denn 18.00 Uhr geht die letzte Fähre über den Fluß, da haben wir vorher keine Lust, die Dünen hoch und runter zu steigen. Irgendwie stören auch einige Luxusherbergen, die verstreut in der Landschaft liegen und ihr spezielles Publikum anziehen. Im einzigen kleinen Restaurant an der Küste treffen sich dann alle in voller Safariausrüstung, als wollten sie auf dem Campingplatz übernachten. 

 

Am Abend trösten wir uns über die heutige Enttäuschung hinweg im "The Ancorage" am Strand in Witsand, die können richtig schmackhafte und phantasievoll gewürzte Mahlzeiten zubereiten. 

 

Witsand ist über die Jahre kräftig gewachsen. Die meisten Häuser sind jetzt in der Woche nicht bewohnt. Sie dienen als Ferienhäuser, Kapstädter scheinen hier kräftig investiert zu haben, sind ja nur 3 Stunden Fahrtzeit. Im Flußdelta beobachten wir Windsurfer, die Gegend eignet sich für diesen Sport.  

 

Wilderness, Donnerstag 23. Februar 2023

 

Wir fahren bei Sonnenschein und 25 Grad zwei Stunden weiter nach Wilderness. Über der Gegend liegt ein Dunstschleier, kräftige Brandung kommt rein. Wir wohnen im Dune Beach House auf der Düne 10 Meter hoch, direkt über dem Meer. Was für ein großartiger Blick! 

 

Enttäuschendes Mittagessen beim Italiener in Wilderness. Vor uns feinster kurz gemähter englischer Rasen. Dort trifft sich eine Truppe reifer, behüteter, weisser Menschen zum disziplinierten Boule Spiel nach dem Lunch. Whites only. Mutet wie eine klassische englische Szene an, aus der Zeit gefallen. Manchmal, nach einem guten Wurf ein kurzes begeistertes Klaschen. Solche emotionalen Äußerungen wirken in dieser Szenerie geradezu fremd, unzulässig. In welchem Film sind wir hier gerade?   

 

Langer Strandspaziergang am Nachmittag in der warmen aber diesigen Luft. Das auflaufende Wasser macht Lust, reinzuspringen. Na ja, bis zu den Knien reicht mir für den Anfang auch. Und dann beobachten wir alle paar Meter Lebewesen: große, ca 40 cm große lila schimmernde Quallen, vom reinkommenden Wasser auf den Sand gespült. Irgendwie schön anzusehen, aber im Wasser möchte ich denen nicht begegnen. 

 

Dune Beach House, Wilderness, Freitag 24. Februar 2023

 

Tolles Frühstück, toller Blick über das Meer, laute Brandung. Vor uns, teils hinter der Brandung, teils direkt in der Brandung: zwei Gruppen von Delphinen, die parallel zum Ufer ihre Bahnen hin und her ziehen. Sind bestimmt so 20 Stück in jeder Gruppe. Spannend zu beobachten. Solche Sichtungen sollen ja Glück bringen...  

Auf den ersten Blick meint man Haie zu sehen. Es sind aber Delfine, die ja bekanntlich Glück bringen sollen, wenn man sie sieht!!!
Auf den ersten Blick meint man Haie zu sehen. Es sind aber Delfine, die ja bekanntlich Glück bringen sollen, wenn man sie sieht!!!

Wir versuchen bei einem Gang durch Wilderness die Reize des Ortes zu entdecken. Seit unserem ersten Besuch vor fast 20 Jahren sind viele Häuser dazugekommen, aber wir finden nichts Originelles, nicht in der Gastronomie, nicht in den Geschäften, nicht in den Kunstgalerien. Zur Wanderung flußaufwärts können wir uns auch nicht aufraffen. Also zurück in das Dune Beach House und wieder runter an den Strand. Heute ohne Quallen. Mit leichtem Wind und angenehm nach Meer riechender, so 25 Grad warmer Luft. Der Spaziergang im weichen Sand in der auslaufenden Brandung tut so gut!

 

Wir machen jetzt weiter mit Teil 3!

Teil 1 und 2 werden möglicherweise noch durch Text oder Bilder ergänzt 

Kommentare: 5
  • #5

    Uschi und Jürgen (Mittwoch, 01 März 2023 11:44)

    Was für eine Reise! Soviele verschiedene Eindrücke und Erlebnisse, wie verkraftet ihr das?
    Viele Grüße aus dem kalten aber seeehhr sonnigen BS

  • #4

    Rainer (Mittwoch, 22 Februar 2023 17:10)

    Hallo Ihr 2,
    Ihr habt ja bisher eine tolle Reise hinter Euch gebracht. Jede Menge Tiere in der freien Wildbahn erlebt.
    Seid vorsichtig kommt gut und gesund zurück und noch einen schönen Urlaub.
    Beste Grüße Rainer

  • #3

    Robert (Freitag, 17 Februar 2023 15:47)

    Hallo Ruth und Günther,
    schön, dass ihr eure Reise genießt. Wünsche euch noch viel Erfolg und eine spannende Reise.
    Liebe Grüße -Robert

  • #2

    Bir (Mittwoch, 15 Februar 2023 21:20)

    Tolle Fotos, besonders die von den Elefanten! Und es ist witzig, dass es Schweineohren in Südafrika gibt �. Der Flughafen Frankfurt wird bestreikt, Merle und Thomas kommen nicht weg, müssen alles umplanen. Wir haben uns heute gemeinsam eure Seite angeschaut, na ja Jasper hat eher das Feuer im Kaminofen interessiert. Haltet mal die Daumen, dass es noch klappt! Viele liebe Grüße und weiterhin einen so schönen Urlaub für euch beiden, Birgit




  • #1

    Hannes (Samstag, 11 Februar 2023 19:39)

    Habt Ihr die früheren Einträge rausgenommen? Mich hat die "Skelett-Küste" beeindruckt, absolut menschenleer? und wohl auch nicht zu bewohnen, Ihr ward trotzdem da...
    Liebe Grüße Hannes